Lösungen
Klimawandel und Städte
Städte tragen erheblich zur Klimaveränderung bei. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ungefähr 75 % aller Europäer heute dort leben.
Große Städte, große Fußabdrücke
Als Aktivitätszentren sind sie ein großer Verursacher von Kohlenstoffemissionen. Städte verbrauchen 60-80 % des globalen Energiebedarfs sowie einen ungefähr entsprechenden Anteil an CO₂-Emissionen, insofern haben sie einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Aber Städte sind nicht nur Teil des Problems, sondern können auch Teil der Lösung sein.
Städte in der gesamten EU verändern sich zum Besseren, dank der Innovation und der Vision lokaler Führungskräfte, die durch intelligente Planung und kluge Konzepte zur Verringerung der Emissionen und zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels beitragen.
Bürgermeister mit Mission
In ganz Europa haben sich Städte freiwillig dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu ergreifen und sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
Sie sind dem „Konvent der Bürgermeister“ beigetreten, einer Initiative der Europäischen Kommission, die Städte dazu ermutigen soll, die Emissionen zu senken und sich an den Klimawandel anzupassen. Städte steigern die Energieeffizienz und weiten die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie nachhaltiger Verkehrsmittel aus. Gleichzeitig sichern sie unter anderem ihre Infrastruktur gegen das Klima ab, schaffen Grünflächen in der Stadt und passen den Katastrophenschutz an.
2016 wurde der Globale Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie ins Leben gerufen, um die Bekämpfung des Klimawandels auf lokaler Ebene weltweit zu beschleunigen.
Heute arbeiten über 11 500 Städte aus 142 Ländern und 6 Kontinenten im Bereich Klima zusammen. Ist deine Stadt – oder die Stadt, die dir am nächsten ist – mit an Bord?
Städte neu entdecken
Autofreie Tage sind hervorragend geeignet, Bürger dazu zu bringen, alternative Möglichkeiten der innerstädtischen Fortbewegung (Mobilität) zu erkunden. Autofreie Aktionstage finden in vielen Städten während der „Europäischen Woche der Mobilität“ statt, einer Kampagne, die von der Europäischen Kommission unterstützt und immer im September veranstaltet wird.
Dank dieser Kampagne wurden mehr als 8 000 dauerhafte Maßnahmen eingeführt, so z. B. Fahrgemeinschaftsprojekte und Fahrradverleihsysteme.
Kopenhagen – gewappnet gegen Wolkenbrüche
Im Juli 2011 regnete es in Kopenhagen– allerdings war das kein normaler Regenschauer. In nur zwei Stunden fielen rund 15 cm Niederschlag. Die städtische Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr bewältigen, Gebäude und Straßen standen binnen kurzem unter Wasser.
Zwei große Krankenhäuser standen wegen Überflutung und Stromausfällen vor der Schließung. Das Unwetter veranlasste die Stadtverwaltung, einen Überflutungsmasterplan zu erstellen, der die Stadt vor zukünftigen Extremwetterereignissen schützen soll.
Ein „Regenwasser-Management-Plan“ wurde erarbeitet, der nicht nur zur besseren Bewältigung des Regenabflusses beiträgt, sondern darüber hinaus auch die städtische Lebensqualität erhöht. Der Plan beinhaltet sogar Vorschläge, neue Fahrradwege anzulegen, die bei Unwetter auch als Wasserkanäle dienen.

Energie sparen – Geld sparen
Mit energieeffizienteren Gebäuden und Geräten kann viel Energie, CO2-Ausstoß und Geld gespart werden. Ein Großteil der von EU-Haushalten verbrauchten Energie entfällt auf Heizenergie.
Dreifach verglaste Fenster, gute Isolierung und Dächer, die mit Pflanzen gedeckt sind, die dazu beitragen, die Gebäude kühl zu halten, sind nur einige der Möglichkeiten, den CO2-Fußabdruck unserer Häuser, Schulen und Büros zu reduzieren.

Die Grünen Hauptstädte Europas
Die Auszeichnung Grüne Hauptstadt Europas wird an Städte verliehen, die um mehr ökologische Nachhaltigkeit bemüht sind. Mit der Auszeichnung sollen Städte geehrt werden, die langfristig hohe Umweltstandards erreicht haben. Gleichzeitig sollen andere Städte dazu ermutigt werden, sich ebenfalls ehrgeizigen Zielen zu verschreiben. So haben sie eine Möglichkeit, einander zu inspirieren und Ideen und Erfahrungen auszutauschen.